Die „Rauhnächte“ oder „Rauchnächte“ sind die geheimnisvollste Zeit des Jahres und die Rauhnachtrituale sind vielfältig. In meinem letzten Blogartikel über die Rauhnächte habe ich erzählt, wo dieser uralte Brauch vermutlich seinen Ursprung hatte. Der Ursprung und die Bräuche in den Rauhnächten sind vielfältig. Vom Arbeitsverbot über Räucherituale zu Mythen von Frau Holle bzw. Percht und ihrer wilden Jagd.
Die Rauhnächte gehen zurück auf das Mondjahr, das mit 354 Tagen kürzer ist als das Sonnenjahr. Als man vom Mond- zum Sonnenjahr übergegangen ist, waren elf Tage und zwölf Nächte übrig – die heutigen Rauhnächte. Es liegt ein Zauber über dieser Zeit, wenn man genau hinspürt. Diese Zeit „zwischen den Jahren“ hat beides: das Mondige und das Sonnige.
Die Rauhnächte bieten eine Möglichkeit des Rückzugs und der Besinnung. Es ist eine Gelegenheit, das Alte zu verabschieden und etwas Neues beginnen zu lassen. So reinigen wir uns vom Gewesenen, vielleicht Belastenden.
Meine ersten sieben Rauhnächte
Heute ist Silvester, der letzte Tag des alten Jahres, mehr als die Hälfte meiner zwölf Rauhnächte ist bereits vorbei. Für mich bedeutet heute Nacht, dass die achte Rauhnacht mich in das neue Jahr begleitet.
Das Räuchern hat auch in den Traditionen der First Nations eine wichtige Bedeutung, dient zur Reinigung von Räumen und dem eigenen Geist von Blockaden und dunklen Gedanken und Gefühlen. Die Natives nennen das Räuchern Smudging. Räucherrituale haben die Völker verbunden und es wird als das älteste völkerverbindene Ritual der Erde bezeichnet. Der Rauch, wenn er mit den Augen verfolgt wird, löst sich auf, als verschwinde er in eine andere Sphäre, eine andere Dimension. Ich habe in den letzten Tagen immer mal wieder kleine Räuchermomente abgehalten und mit dem vergehenden Rauch etwas zurückgelassen, die Vergangenheit ausgeräuchert, meine Gegenwart angeschaut und auch ein wenig überlegt, was die Zukunft bringen kann. Dabei habe ich weißen Salbei, Lavendel und Fichtennadeln verwendet. Wenn ihr euch mehr für das Räuchern interessiert, es gibt für die einzelnen Rauhnächte und ihre Bedeutung auch bestimmte Räucherstoffe, die ihre Wirkung verstärken und den Fokus auf das Tages-, Nachtthema verstärken. Bei meinen Recherchen habe ich eine eine wunderbare Räuchermanufaktur in Deutschland entdeckt. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich mir von dort mein Räucherkästchen für die Rauhnächte 2021 bestellen werde.
Was ich als besonders schön empfinde, ist das Zurückfinden zu meinem Wissen über die Chakren, die angenommenen Hauptenergiezentren des Menschen. Dank Kim Freund und ihre Einstimmung zu jeder Rauhnacht und dem darauffolgenden Tag, habe ich gemerkt, wie viel Kraft im Hören und Fühlen nach Innen steckt.
Ein wenig zu den Chakren: Chakra ist Sanskrit und bedeutet: Rad, Kreis oder Diskus. Die Chakren befinden sich in ständiger Kreisbewegung, was bewirkt, dass Energie ins Innere der Chakren hineingezogen wird. Die feinstofflichen Energieströme im Körper kreuzen sich an bestimmten Knotenpunkten und bilden energetische Zentren – diese werden Chakren genannt. Es gibt tausende Chakren im Körper. Die sieben Hauptchakren sind von besonderer Bedeutung. Jedes Chakra schwingt in einer Farbe und hat einen körperlichen Bezug. Die unteren Chakren schwingen langsamer. Sie sind den Grundbedürfnissen und Emotionen zugeordnet. Die oberen Chakren schwingen höher und entsprechen den spirituellen Fähigkeiten.
Verschiedenen Rauhnächten wird ein Bezug zu diesen Chakren gegeben. So sollte man sich in der ersten Rauhnacht seinem Wurzelchakra widmen, seinem Lebensbaum und seinen Ahnen.
Die zweite Rauhnacht und der Tag danach steht im Zeichen des Stirnchakra (das dritte Auge). Dies hat mich persönlich auf eine besondere Weise angesprochen. Das Erspüren der eigenen spirituellen Essenz und der eigenen, innewohnenden Stärke, die wir oft nicht in ihrem vollen Potential nutzen. Den eigenen Rhythmus finden.
Träume
Ich habe versucht, auf meine Träume zu achten, sie, wenn ich mich erinnern konnte, aufzuschreiben. Meistens bleibt von den schlafenden Gedanken nur ein Gefühl, ein Gedanke, mit dem ich aufgewacht bin. Symbolisch stehen die Rauhnächte für die 12 Monate im neuen Jahr. So nutzen viele die Träume in den Rauhnächten zur Zukunftsdeutung. Für mich waren auch die Tagträume und Gedanken wichtig und ich habe ihnen besonders draußen in der Natur Beachtung geschenkt. Für jede Rauhnacht, also jeden Monat des neuen Jahres, will ich einen Begriff, ein Wort, ein Symbol erspüren, das mich durch die Zeit begleitet. Ein gedanklicher Wegweiser für jeden Monat des Jahres.
Wünsche
Das Wünschen während diesen Nächten sind sicherlich vielen bekannt. Ich habe vor der ersten Nacht dreizehn Wünsche aufgeschrieben, sie in einem Glas gesammelt und verbrenne am Abend immer einen Zettel, ohne ihn nochmal anzuschauen. Der Wunsch, der übrig bleibt, ist in meiner Verantwortung, die anderen habe ich mit Dankbarkeit und bewusst dem Universum zur Erfüllung übergeben. Die Asche eines jeden Wunschzettels bringe ich nach Draußen in die Natur und verbinde ihn so mit der Kraft der Mutter Erde.
Ich habe auch ein Zettelpäckchen gemacht, auf denen ich Dinge aufgeschrieben habe, die mich nicht in das neue Jahr begleiten sollen. Diese Zettel habe ich dem Feuer übergeben. Ein Loslassen, ein Raum machen für Neues und ein bewusstes Abschiednehmen von Dingen, die mir Energie geraubt haben und verbraucht sind. Dies sollte auf jeden Fall in den Rauhnächten vor dem Jahreswechsel geschehen, da man Altes auch im vergehenden Jahr zurücklassen sollte.
Rauhnachtrituale oder Fokus des Tages
Es gibt unzählige Rituale und zugegeben, zu einigen finde ich keinen Zugang, sie sind einfach nichts für mich. Ich habe wenig Bezug zum Kartenlegen und habe auch nicht meinen kompletten Tagesrhythmus für diese Rauhnächte umgestellt. Wie Kim auch in ihrer Einleitung zu ihrem Rauhnacht-Seminar sagt, es gibt viel, was man tun kann, aber nichts, was du tun musst. Manche besorgen sich alle Edelsteine, die für die einzelnen Rauhnächte eine Bedeutung haben, räuchern, verwenden ätherische Öle, fasten, machen Yoga, hören spirituelle Musik, schreiben viele Seiten jeden Tag in ihr Rauhnacht-Journal und so weiter. Und ich bewundere dieses tiefe Eintauchen in die Rauhnächte.
Ich jedoch finde meine Ruhe am besten in meinem Alltag auf meiner Ranch, mit meinen Tieren und der Natur. Und doch wollte ich diesen Rauhnächten mehr Bewusstsein schenken, mich dieser besonderen, magischen Zeit öffnen und auf die Schwingungen erspüren und sie nutzen. Ich habe daher für mich jedem Tag dieser Rauhnächte-Zeit einen besonderen Fokus gegeben. Einen Fokus auf einen Bereich in meinem Leben, dem ich mehr Raum geben möchte. Zu diesen Themen werde ich an dem bestimmten Tag etwas lesen, recherchieren oder auch etwas tun, um mir den Fokus für das neue Jahr und diesen Bereich bewusst zu machen. Ein Bereich wird meine Tätigkeit als Schreibcoach sein, für die ich auch persönlich Wachsen möchte. Ein anderer Bereich für mich ist die Meditation, die ich gerne in meinen Alltag verweben würde. Dabei möchte ich auch mehr über mein Higher Self und Human Design erfahren … eine Reise, die ich neugierig angehen werde.
Es ist entscheidend, sich selbst seine Wünsche, seine Vorhaben bewusst zu machen. Kim hat in ihren kurzen Videos die Wichtigkeit dieses „Bewusst-Werdens“ klar gemacht. So vieles liegt in unserem Unterbewusstsein, doch erst wenn wir es „nach vorne“ holen, können wir es mit unsere innewohnenden Energie stärken, lenken und wahr werden lassen.
2 Comments
Danke für diese Ausführungen und tiefen Einblicke. Das ist ein sehr interessantes Thema. Persönlich habe ich mich bisher nur mit den Träumen der Rauhnächte beschäftigt. Wünsche aufzuschreiben und nur einen bewusst über zu behalten, um ihn umzusetzen, finde ich großartig.
Alles gute für deine Vorhaben 2021,
Flora
Liebe Flora,
danke für dein Kommentar und ich freu mich, dass dir meine Einblicke gefallen. Ich bin mir sicher, dass die Rauhnächte mich fortan begleiten werden.
Auch dir ein erfolgreiches und schreibmagisches 2021.
Natascha