Ein Zuhause für Wolfhunde
Die Geschichte des Refugiums ist eine inspirierende Reise voller Hingabe und Leidenschaft. Sie erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich für die Tierwelt einzusetzen und die harmonische Koexistenz von Mensch und Tier zu fördern. In diesem Blogartikel lade ich euch ein, das Yamnuska Wolfdog Sanctuary näher kennenzulernen. Willkommen in der Welt dieser Rettungsstation, wo Abenteuer, Erkenntnisse und tierische Begegnungen auf einzigartige Weise zusammenkommen.
Von einer Initiative zu einem rettenden Refugium
Im Juni 2011 erblickte das Yamnuska Wolfdog Sanctuary das Licht der Welt. Was damals als ehrgeizige Initiative begann, hat sich zu einem bemerkenswerten Refugium entwickelt, das sich der Aufklärung und dem Schutz von Wolfhunden und Wölfen in ihrer natürlichen Umgebung verschrieben hat.
Für alle Neugierigen bietet das Sanctuary eine einzigartige Gelegenheit, tief in die Welt der Wolfhunde einzutauchen. Gleichzeitig wird verdeutlicht, wie wichtig es ist, die unkontrollierte Zucht von Wolfhunden in Hinterhöfen einzudämmen. Die Verbindung zwischen diesen Tieren und dem Schutz der wilden Wölfe wird dabei eindrucksvoll aufgezeigt.
Das Refugium, situiert auf einem weitläufigen, 160 Hektar großen Grundstück in der Nähe von Cochrane, Alberta, beherbergt eine bunte Gemeinschaft von Wolfhunden. Jeder einzelne von ihnen trägt eine einzigartige Mischung aus Wolf und Hund in sich, was zu einer faszinierenden Vielfalt an Persönlichkeiten führt. Doch das Yamnuska Wolfdog Sanctuary hat noch größere Ambitionen. Es strebt danach, nicht nur ein sicherer Hafen für Wolfhunde zu sein, sondern auch eine unverzichtbare Quelle des Wissens und Engagements für den Schutz wilder Wölfe in ihrer natürlichen Umgebung. Durch Aufklärung und tatkräftige Maßnahmen trägt das Sanctuary dazu bei, die Bedingungen für Wölfe zu verbessern und ihren Fortbestand zu sichern.
Die Station ist eine der größten Auffangstationen für Wolfhunde in ganz Nordamerika und derzeit die einzige Auffangstation für Wolfhunde in ganz Kanada. Sie bietet ein Zuhause für 43 dauerhaft ansässige Wolfhunde und hat unzählige weitere gerettet und in ein neues Zuhause gebracht.
Der mysteriöse Name: Yamnuska
Ihr fragt euch sicher, wie dieses Schutzgebiet zu seinem geheimnisvollen Namen kam. Yamnuska – das ist der Berg, der das Refugium mit den kanadischen Rocky Mountains verbindet. Ein Ort, der dem Schutzgebiet seine Wurzeln schenkte. Dieser majestätische Berg war das Zuhause der Gründerin des Sanctuary und der Ort ihrer Abenteuer mit ihrem ersten Wolfshündin Kuna. Gemeinsam haben sie die Gegend erkundet und ihre Spuren hinterlassen. Der Name Yamuska stammt aus der Sprache der Stoney Nakoda und bedeutet nichts Geringeres als „Steinwand“. Passend, oder?
Die Seele des Gründers
Wolfhunde waren in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts auf dem Vormarsch als begehrte Begleiter in Kanada. Doch in diesem wachsenden Trend sah Georgina De Caigny sehr schnell die Gefahren. Sie erkannte den Bedarf nach einer fachkundigen und erfahrenen Rettungsorganisation, die sich vor allem um entlaufene Wolfhunde kümmern würde. Ein Ort der Rettung, der Rehabilitation und des Neuanfangs.
Es begann alles im Jahr 2009, als Georgina ihren ersten Wolfhund begrüßte. Schnell wurde ihr klar, dass diese faszinierenden Kreaturen ganz eigene Herausforderungen mit sich bringen – weit entfernt von den typischen Eigenschaften eines gewöhnlichen Haushundes. Und während sie mit ihrem treuen Begleiter zusammenlebte, merkte sie, wie schwer es war, genaue Informationen über Wolfhunde zu finden, vor allem wenn es um unterschiedliche Fähigkeiten und Charaktereigenschaften ging. Sie erkannte, dass die Beziehung zwischen Mensch und Wolfhund von so vielen Faktoren beeinflusst wird, die es zu verstehen und zu respektieren gilt.
Und so nahm die Geschichte des Schutzgebiets ihren Anfang – inspiriert von einer Frau, die mehr als nur Tiere retten wollte. Sie wollte Verständnis schaffen, Bindungen stärken und ein Zuhause für diejenigen bieten, die oft missverstanden werden.
Georgina möchte den Menschen eine Anlaufstelle bieten, an die sie sich wenden können, wenn sie Informationen jeglicher Art über Wolfshunde benötigen. Georgina möchte die Ressourcen zur Verfügung stellen, die sie selbst gebraucht hätte, als sie zum ersten Mal von Wolfhunden erfuhr, sich in sie verliebte und dann Schwierigkeiten hatte, ihrem ersten Wolfhund Kuna ein artgerechtes Zuhause zu bieten.
In diesem tollen Video könnt ihr Georgina und die Wolfshunde kennenlernen:
Hauptaugenmerk der Rettungsstation
Im Fokus der Rettungsstation steht die Aufklärung der Öffentlichkeit über Wolfhunde, die Vermittlung von Wissen über artgerechte Haltung und die Förderung von verantwortungsbewussten Umgang mit diesen einzigartigen Tieren. Wolfhunde sind oft von Missverständnissen umgeben, und leider nutzen einige unseriöse Züchter diese Vorurteile aus, um einen Markt für Wolfhunde als exotische Haustiere zu schaffen. Viele der Wolfhunde, die in der Yamnuska Station landen, stammen von Menschen, die die besonderen Bedürfnisse dieser Tiere unterschätzt haben und sie nicht mehr als Haustiere halten konnten. Letzten Endes werden viele dieser Tiere abgegeben oder verstoßen, wenn ihre speziellen Anforderungen nicht erfüllt werden können. Ein Fokus liegt auch darauf, passende Lebensplätze für Wolfhunde mit geringerem Wolfsanteil zu finden. Diese Tiere können oft in bestimmten Haushalten gut aufgenommen werden, wenn ihre besonderen Eigenschaften und Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Die Wahrheit über Wolfhunde: Mythen und Missverständnisse
Wolfhunde – ein faszinierendes Rätsel, das nicht nur Haustierfreunde in seinen Bann zieht. Doch was steckt wirklich hinter diesen majestätischen Kreaturen? Mich hat es überrascht zu erfahren, wie sehr falsche Darstellungen das Bild dieser Tiere verzerren und warum das weitreichende Konsequenzen haben kann.
Die Jagd nach Unwahrheiten
Unwahre oder irreführende Informationen über diese Tiere – von ihren Eigenschaften bis hin zu ihrer Abstammung und ihrem rechtlichen Status, werden verbreitet, um die Wahrheit zu verdrehen und die wahre Natur der Wolfshunde zu verbergen.
Manche Züchter oder Verkäufer geben falsche Versprechungen und jonglieren mit gefälschten Dokumenten. Manche behaupten, ein Wolfshund sei zu 100 % Wolf – obwohl er in Wahrheit nur einen winzigen Wolfsanteil hat. Manchmal wird der Wolfsanteil eines Wolfshundes hochgespielt, um ihn begehrenswerter zu machen. Wolfshunde sind keine gewöhnlichen Haustiere. Sie tragen noch wilde Instinkte in sich. Doch manche versprechen, dass sie wie die bravsten Hündchen sind.
Warum das Ganze? Manche wollen die Anziehungskraft von Wolfhunden steigern oder ihren Wert erhöhen. Andere wiederum suchen den Weg um gesetzliche Hürden herum. Doch der Haken ist groß: Unvorbereitete Besitzer, rechtlicher Schlamassel und vor allem Leid für die Tiere selbst.
Die falsche Darstellung von Wolfhunden hat fatale Konsequenzen. Sie füttert das Missverständnis über diese wundervollen Kreaturen und heizt unverantwortliche Zucht und Besitzverhältnisse an.
Ein Wolfhund als Gefährte - keine spontane Entscheidung
Dem Traum, einen Wolfhund zu besitzen, sollten nach der Gründerin des Yamnuska Sanctuary essentielle Überlegungen vorausgehen. Der erste Schritt ist es, sich in eine Lern-Expedition zu begeben. Erfahrener Rat ist Gold wert. Der Austausch mit Experten, langjährigen Wolfhundehaltern und Organisationen wie das Yamnuska Wolfdog Sanctuary geben hier die ehrlichsten Einblicke was es bedeutet, mit einem Wolfhund ein Leben zu gestalten.
Hier nur ein paar Fragen, die es vorab zu klären gilt:
- Kann ich dem Wolfhund genügend Platz bieten, ein Gehege für diese Ausbruchspezialisten?
- Bin ich bereit, einen Großteil meiner Zeit mit der Sozialisierung, dem Training und den täglichen Aktivitäten mit dem Wolfhund zu verbringen?
- Kann ich mit den Wolfelementen in ihrem Verhalten umgehen? Wie Ängstlichkeit, Territorialverhalten, die Scheu vor Menschen und fremden Umgebungen?
Die Beziehung zu einem Wolfhund sollte sich auf Vertrauen und Respekt gründen und das Engagement, die Zeit und die Geduld für ein erfülltes Zusammenleben mit diesen faszinierenden Tieren ist nicht zu unterschätzen.
Und - würdest du dir einen Wolfhund zutrauen?
In diesem und dem vorangegangenen Artikel habt ihr nun einiges über Wolfhunde erfahren. Je mehr ich über diese Tiere erfahren habe, desto größer wurde meine Faszination rund um das Thema Wolfhunde.
Während ich mich in die Recherche zu meinem Buch “Frühlingswege in Arrowwood” vertieft habe, habe ich mir natürlich die Frage gestellt, ob ich in meinem Leben gerne einen Wolfhund hätte. Der Gefährte meiner Protagonistin Emily Malloy ist der zweijährige Wolfhund Grizz und ich wollte ihre Beziehung so realistisch wie möglich darstellen. Den Namen “Grizz” habe ich mir von einem der wunderbaren Yamnuska Wolfhunde geborgt.
Emily hat Grizz nicht gekauft, sondern ist durch eine Zufallspaarung der Malamute Hündin von Emilys Vater und dem Wolfhund des Nachbarn entstanden.
Für Emily war es also keine bewusste Entscheidung, einen Wolfhund zu haben, aber sie kann sich ein Leben ohne ihren Gefährten nicht mehr vorstellen.
Zurück zu der Frage, ob ich mir einen Wolfhund zutrauen würde, ich mir also vorstellen könnte, ein solches Tier zu kaufen. Und hier ist meine klare Antwort “nein”. In den Erfahrungsberichte, die ich von Wolfhunde-Haltern gelesen habe, war der Respekt und die tiefe Liebe der Menschen zu ihren Gefährten in jeder Zeile zu spüren. Aber es wurde für mich auch klar, dass ein Zusammenleben mit einem Wolfhund eine einschneidende, das gesamte Leben durchdringende Entscheidung ist, die, wenn man sie bewusst trifft, ein unglaublich erfüllendes Abenteuer sein kann.
Schreibt mir gerne, wie euch die zwei Artikel zu den Wolfhunden gefallen haben. Ich bedanke mich beim Yamnuska Wolfdog Sancturary, die mir einige der Fotos zur Verfügung gestellt und mir mit tollen Tipps für meinen Buch zur Seite gestanden haben.
1 Comments
Danke für diesen tollen BLogartikel liebe Natascha. Ich glaube ich werde dort auch eines Tages zu Besuch hingehen um die tollen Wolfshunde zu sehen.